| Logo kopie |

| menue_kopie |
| slaid_aktuell |
| Aktuell |
Kunstverein reist zur Kunstausstellung nach Münster

Korbach/Münster. Der Korbacher Kunstverein veranstaltet mehrmals im Jahr Exkursionen zu Ausstellungen bekannter Künstler, die sehr beliebt und meist schnell ausgebucht sind. In der vergangenen Woche ging es nach Münster zu Picasso und Kirchner im LWL Museum, eine beeindruckende Ausstellung.
Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) und Pablo Picasso (1881–1973) wurden nur ein Jahr nacheinander geboren, und beide gelten heute als zentrale Vertreter der Moderne. Sie sind einander nie persönlich begegnet, doch gibt es überraschende Parallelen oder Ähnlichkeiten, die beide zu ihren Lebzeiten nie wahrhaben wollten.
Die Ausstellung ist geprägt durch eine große Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen und Techniken. In über 100 Gemälden werden die Gemeinsamkeiten und Gegensätze der beiden Künstler dargestellt. Sie zeigen sich als Zeitzeugen einer neuen Epoche und erzählen von Aufbruch, Krisen und Leidenschaft. Porträts, Selbstporträts, aber auch Motivkomplexe wie der menschliche Körper in unterschiedlichen Kontexten sind dabei. Gerade die Schnittmengen in Themen wie Tanz und Musik bis hin zu Varieté- und Zirkus-Darstellungen, zeigen die tiefgreifenden Stilwandlungen beider Künstler besonders auf. Dies gilt in ähnlicher Weise für ihre Porträts, die sich gerne ihren jeweiligen Lebenspartnerinnen widmeten. Hier werden unterschiedliche Ausdrucksformen verwendet und typische Erkennungsmerkmale eingearbeitet. Dazu ist die künstlerische Selbstreflexion eine zentrale Konstante im Schaffen beider. Während Picasso für seine Selbstbildnisse häufig einen „Alten Ego“ wie beispielsweise den Minotaurus entwickelte sowie die Fotografie mit einbezog, spiegelte Kirchner sich und sein Ringen mit konfliktreichen Lebenssituationen und mit seiner psychischen wie physischen Gesundheit wesentlich direkter.
Nach einer interessanten Führung mit viele Hintergrundinformationen zu beiden Künstlern durch das Museum gab es noch genügend Zeit zum Verweilen in der sehenswerten Stadt: historische Gebäude, eine unendliche Zahl von Kirchen, massenweise Studenten in den Straßen, ein sehenswerter Markt und auch ein Abstecher zum Antiquariat, wo die bekannte Fernsehserie Wilsberg gedreht wird.